Die Zeit der Dinge

Irgendwo in einem stillgelegten Schwimmbad wartet eine Zeitkapsel auf das Jahr 8113. Ein geschlossener Raum, indem alles lagert, was die Zeiten überdauern soll. Die Erzählung der hier gesammelten Objekte erstreckt sich über Jahrmillionen. Sie sind Zeitreisende ohne Richtung, stille Beobachter:innen einer Weltgeschichte voller Wachstum und Zerfall. Sie haben einiges zu erzählen.

In ihrem dritten Experiment dieser Spielzeit entwickeln F. Wiesel gemeinsam mit der Klasse für Bildhauerei Objektdesign Restaurierung der HTBLVA Ortweinschule Graz ein Ensemble aus eigenwilligen Gebilden. Sie untersuchen, wie diese Objekte erzählen können und wie ein Theater der Dinge aussehen kann.

« Und in dieser Zeit in der alles so übervoll schien, bildete sich ein Zusammenschluss der Nichts zusammenbrachte. Entnommen aus den Datensätzen. Abgebaut wie Silber und Kobalt. Aber irgendwann, als all diese Abwesenheiten scheinbar versammelt waren, da bewegte sich etwas.
Nichts blieb nicht wo es war. Nichts blieb nicht einfach in den neuen Speichern. Die waren leer. Voller Nichts. Aber es tauchte auch wieder auf. An den Stellen an denen sie es gerade entnommen hatten. Wie kleine punktuelle Infektionen breitete es sich weiter aus. Als das Konsortium, voller vieler kluger Köpfe, sah, wie sich dieses Nichts ausbreitete, noch bevor sie selber Nichts machen konnten, da war es eigentlich schon zu spät.
»

Konzeption und Inszenierung F.Wiesel (Hanke Wilsmann, Jost von Harleßem)
mit Annette Holzmann und Tim Breyvogel
Projektleitung Ortweinschule Jakob Pock
Objektgestaltung
Magdalena Folk, Kerstin J. Holzer, Lejla Kehic, Bailan J. Kirchmair, Gabriele S. Schaffer-Adenin
Musik Tim Breyvogel
Dramaturgie Herbert Graf
3D-Animation Objekte Michael Eisner